Betreuungs- und Patientenverfügungen sind zwei wichtige rechtliche Dokumente, die im Gesundheitswesen verwendet werden, um die individuellen Wünsche und Entscheidungen einer Person für den Fall festzuhalten, dass sie selbst nicht mehr in der Lage sind, diese zu äußern. Obwohl sie ähnliche Zwecke erfüllen, gibt es grundlegende Unterschiede zwischen den beiden.
Eine Betreuungsverfügung, auch bekannt als Vorsorgevollmacht oder Betreuungsvollmacht, ist ein juristisches Dokument, in dem eine Person eine oder mehrere Vertrauenspersonen bestimmt, die in ihrem Namen Entscheidungen treffen sollen, wenn sie aufgrund von Krankheit, Unfall oder anderen Umständen nicht mehr in der Lage ist, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln. Diese Vertrauensperson(en) werden ermächtigt, in medizinischen, rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten zu handeln, um sicherzustellen, dass die Wünsche und Interessen der betroffenen Person respektiert und vertreten werden.
Eine Betreuungsverfügung umfasst typischerweise eine breitere Palette von Entscheidungen und Handlungsbereichen als eine Patientenverfügung. Sie kann auch Angelegenheiten außerhalb des medizinischen Bereichs abdecken, wie finanzielle Belange, Vermögensverwaltung und die Auswahl eines Betreuers für persönliche Angelegenheiten.
Im Gegensatz dazu ist eine Patientenverfügung ein spezifisches Dokument, das sich auf medizinische Entscheidungen und Behandlungswünsche konzentriert, die im Falle einer Situation getroffen werden sollen, in der die betreffende Person nicht mehr in der Lage ist, diese Entscheidungen selbst zu treffen. Eine Patientenverfügung gibt klare Anweisungen darüber, welche medizinischen Maßnahmen oder Behandlungen gewünscht oder abgelehnt werden, basierend auf den eigenen Überzeugungen, Wertvorstellungen und dem medizinischen Zustand.
Eine Patientenverfügung kann beispielsweise festlegen, ob lebenserhaltende Maßnahmen wie künstliche Beatmung, Reanimation, bestimmte medizinische Eingriffe oder die Verabreichung von Medikamenten im Endstadium einer Krankheit oder in lebensbedrohlichen Situationen gewünscht oder abgelehnt werden. Diese Verfügung dient als Leitfaden für Ärzte und Angehörige, um im Einklang mit den Wünschen der betroffenen Person zu handeln.
Ein wichtiger Aspekt, der beide Dokumente verbindet, ist ihre Gültigkeit und Verbindlichkeit. Beide sollten klar und präzise formuliert sein, um sicherzustellen, dass die darin enthaltenen Anweisungen und Wünsche eindeutig und nachvollziehbar sind. Es ist ratsam, regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Vorstellungen und medizinischen Möglichkeiten entsprechen.
Insgesamt dienen sowohl die Betreuungs- als auch die Patientenverfügung dem Schutz der individuellen Autonomie und Selbstbestimmung. Während die Betreuungsverfügung eine breitere Vollmacht zur Vertretung der persönlichen Angelegenheiten umfasst, fokussiert sich die Patientenverfügung ausschließlich auf medizinische Entscheidungen im Falle von Unfähigkeit, selbst zu entscheiden. Es wird empfohlen, beide Dokumente entsprechend den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu erstellen, um sicherzustellen, dass die eigenen Wünsche respektiert und umgesetzt werden, wenn man selbst nicht mehr in der Lage ist, diese zu äußern.